PFO – Persistierendes Foramen ovale

Nun ja, eigentlich sollten wird den Begriff im Zuge unserer Tauchausbildung schon einmal gehört haben… 😉
Die Bezeichnung „PFO“ steht für „patent foramen ovale“ (engl.) oder auf Deutsch „persistierendes ovales Fenster“. Gemeint ist damit ein kleines Loch am Herzen zwischen rechtem und linkem Vorhof.

PFOJeder Mensch hat vor der Geburt ein offenes Foramen Ovale. Im Mutterleib wird das Blut des Fötus über die Nabelschnur mit Sauerstoff angereichert und muss deshalb nicht durch die Lungen fließen.
Durch diese Öffnung zwischen den Vorhöfen wird das Blut des Ungeborenen direkt „auf die arterielle Seite“ transportiert.

In den Wochen nach der Geburt wird diese Verbindung beim Großteil der Menschen verschlossen. Genauer gesagt, die zwei Membranen des Foramen Ovale verwachsen und verschließen somit die Öffnung.

So weit, so gut.

Bei ca. einem Viertel der Menschen wachsen die Membranen jedoch nicht zusammen – es entsteht ein PFO – Persistierendes Foramen ovale. (persistierend = andauernd)

Im „normalen Leben“ wird man das kaum merken, da durch den Druckunterschied zwischen rechtem und linkem Vorhof die Öffnung annähernd verschlossen ist.

Das Problem ist, dass durch Husten, dem Vasalva Manöver (Druckausgleich), oder durch körperliche Anstrengung eine kurzfristige Öffnung des PFO auftreten kann. (nur bei sehr wenigen Menschen kommt es auch in Ruhe zu einer Öffnung)

Die Gefahr beim Tauchen ist der Übertritt von venösem Blut mit Gasblasen (die normalerweise in der Lunge aus dem Blut gefiltert werden) ins arterielle System.

Taucher mit PFO haben somit in ein höheres Risiko (ca. 2,5-mal höher als ohne PFO) einen Dekompressionsunfall zu erleiden.

Ein Taucher mit persistierendem Foramen ovale ist aber nicht automatisch „tauchuntauglich“.
Nach einer umfassenden Untersuchung und Beratung durch eine/n Taucherarzt/-ärztin, geben wir dir in unseren Kursen gerne Tipps zum „Blasen Reduziertem Tauchen“.

Dieses und viele andere interessante Themen sind Teil des React Right bzw. des Stress & Rescue Kurses.

Beitrag: Markus Pilz, Tauchlehrer Scubaboard Linz